Der burgenländische Unternehmer Markus K. soll gemeinsam mit einem indischen Geschäftspartner westliche Flugzeug- und Helikopterteile – darunter ein 72.000-US-Dollar-Kurs-Lage-Referenzsystem (AHRS) – in den USA eingekauft und via Indien nach Russland weitergeleitet haben. Laut US-Ermittlungsakten, die Investigate Europe und Der Standard einsehen konnten, bot K. das AHRS seinem russischen Kontakt Jewgeni B. bereits für 152.000 Dollar an. Über das indische Zwischenunternehmen seien zwischen Sommer 2023 und Herbst 2024 mehr als 50 Lieferungen im Wert von sechs Millionen Dollar an einen einzigen russischen Abnehmer gegangen.
Insgesamt lassen sich über 700 mutmaßlich sanktionswidrige Lieferungen westlicher Hersteller nach Russland nachvollziehen. K. bestreitet jeden Vorsatz und verweist auf Unkenntnis des Endziels. Sein Partner sitzt in den USA in Untersuchungshaft und droht bis zu 60 Jahre Haft. Auch in Österreich könnten Außenwirtschafts- und Sanktionsgesetz greifen; K. liquidiert inzwischen seine Firma und hat eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft eingebracht.
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